AP 11100 [DST]

In AP 5000 wird der Fernsteuerstand entwickelt, der sich voraussichtlich von einem herkömmlichen Steuerhaus unterscheiden wird. Selbst qualifizierte, erfahrene Schiffsführer werden deshalb für die Fernsteuerung geschult werden müssen, bevor sie sie nutzen können. Hierfür wird ein Ausbildungskonzept entwickelt, mit dem später alle Schiffsführer für das ferngesteuerte Fahren qualifiziert werden können. Das Ausbildungskonzept wird die Qualifikation „Schiffsführer“ voraussetzen, d. h. es soll keine reine Ausbildung zum „Fernsteuer-Schiffsführer“ geben, sondern es handelt sich um eine Zusatzqualifikation.

Allerdings werden Schulungskonzepte entwickelt, die auch in der Erstausbildung angewendet werden können, so dass Auszubildende frühzeitig mit der Fernsteuerung in Berührung kommen und die Attraktivität dieser Arbeitsweise kennenlernen können.

Des Weiteren werden Vorschläge ausgearbeitet, wie die Prüfungsrichtlinien zum Europäischen Befähigungszeugnis erweitert werden können, so dass auch die Zusatzqualifikation zum „fernsteuernden Schiffsführer“ in einer Prüfung nachgewiesen werden kann. Die Konzeptionierung und Prüfung von Richtlinien wird durch die Erfahrungen aus den Untersuchungen zu AP 5300 sowie AP 10500 gestützt. Weiterhin werden Expertenbefragungen der beteiligten Schiffsführer vorgenommen. Das praktische Lernkonzept wird parallel zur Konzeptionierung direkt im Steuerstand (im Simulationsbetrieb) durch Entwicklung von Lehrplänen umgesetzt, wodurch direkte Iterationen zwischen Varianten des Lernkonzepts ermöglicht werden (Agile Entwicklung). Es wird auch angestrebt, dass die Ausbildung und Prüfung für den fernsteuernden Schiffsführer an vorhandenen Simulatoren nach CESNI 2018-II-14 bzw. ES-QIN 2018 durchgeführt werden kann.